Bullet-Journal-Methode für Lerner*innen

Suchen Sie eine Methode, um Ihre Lerner*innen darin zu unterstützen, selbstreguliert und selbstorganisierst zu lernen? Dann könnte die Bullet-Journal-Methode das richtige für Sie sein. Hier finden Sie eine kleine Einführung…

[Anmerkung zum Text: Ich rede im Text von „Lerner*innen“ und „Lehrer*innen“. Diese Bezeichnungen beziehen sich nicht nur auf Personen in der Schule, sondern beispielsweise auch auf die Ausbildung und auf alle weiteren Lernumfelder.]

Was ist ein Bullet Journal?

Bullet Journals sind seit ein paar Jahren ziemlich angesagt. Wie der Name schon sagt, geht es um Journals (also Notizbücher) und die darin enthaltenen Stichpunkte (engl. Bullets). Das klingt jetzt vielleicht nicht sehr revolutionär, denn schon seit vielen Jahrhunderten machen sich Menschen Stichpunkte in Notizbücher. Doch bei den Bullet Journals geht es um eine bestimmte Struktur, das Notizbuch anzulegen und zu führen, die besonders durch den Autor Ryder Carroll bekannt wurde. Sein Ziel war es, sich mit Hilfe seiner Methode auf das Wesentliche in seinem Leben und seinem Alltag zu konzentrieren. Dazu nutzt er verschiedene Elemente, um sein Notizbuch zu strukturieren.

Sucht man nach dem Begriff „Bullet Journal“ im Internet, wird einem schnell klar, dass sich das Bullet Journal auch zu einer Kreativ-Methode entwickelt hat. Man findet unzählige Beispiele und Videos, die zeigen, wie man sein Bullet Journal wunderschön und originell gestalten kann.

Bullet-Journal-Methode für Lerner*innen

Um das Bullet Journals bei Lernern einzusetzen, muss man die Methode etwas abwandeln. Hierbei geht es auch nicht um einen kreativen Ansatz. Das Bullet Journal soll die Lerner*innen dabei unterstützen, eine Struktur zu finden. Schließlich ist das auch ein Problem vieler Lerner*innen – vor allem, wenn sie eigenständig und selbstreguliert lernen sollen oder müssen. Doch zusätzlich zum Lernstress noch ein ganzes Notizbuch anzulegen, welches erst mal nur aus leeren Seiten besteht, kann Lerner*innen überfordern. Daher beginnt die Bullet-Journal-Methode erst mal nur mit einem Blatt (oder einer Vorlage) und ein paar Stiften.

Ziel der Bullet-Journal-Methode ist es, dass Lerner*innen eine Technik kennenlernen, die ihre Selbstregulation beim Lernen unterstützt – d.h. beim Organisieren, Strukturieren und Reflektieren des Lernprozesses. Diese Methode müssen die Lerner*innen erst erlernen, doch sie kann anschließend für jedes Fach und Thema eingesetzt werden. Somit ist die Bullet-Journal-Methode ein wichtiges Werkzeug für lebenslanges Lernen.

Lernpsychologischer Hintergrund der Bullet-Journal-Methode

Die Bullet-Journal-Methode basiert auf psychologischen Wissen zu den Themen Selbstreguliertes Lernen, Motivation und Lerntagebücher.

Elemente der Bullet-Journal-Methode

Wie auch bei der ursprünglichen Idee von Ryder Carroll, gibt es bei der Bullet-Journal-Methode für Lerner verschiedene Elemente, die Lerner*innen für sich nutzen können. Dazu ein kleines Beispiel: Ein Element kann eine Monatsübersicht sein, so wie man sie aus herkömmlichen Kalendern kennt. Sie besteht aus Wochentagen und den dazugehörigen Daten. Wie könnte so eine Übersicht Lerner*innen weiterhelfen? Man kann sie als Tracker nutzen, um sein eigenes (Lern-)Verhalten zu dokumentieren. (Genauso wie ein Fitnesstracker z.B. die Schritte zählt, die man an einem Tag gemacht hat.) Wenn ich mir als Lerner*in also vornehme, einen Lerninhalt, wie z.B. ein Gedicht, regelmäßig (über einen Monat) zu wiederholen, könnte ich diese kleine Monatsübersicht nutzen und jeden Tag markieren, an dem ich das Gedicht wiederholt habe. Man könnte sogar verschiedene Farben einsetzen, um zu zeigen, wie gut das an diesem Tag geklappt hat. Am Ende des Monats könnten Lerner*innen dann reflektieren, wie oft sie das Gedicht wirklich geübt haben.

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Quelle: Carroll, R. (2018). Die Bullet Journal Methode. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.